Zahnsanierung Katze

Zahnsanierung bei der Katze

Wenn die Katze zur Zahnsanierung muss, dann kommen meist bei den Besitzern viele Fragen auf. In diesem Artikel möchte ich euch alle Infos zum Thema Zahnsarnierung geben, damit ihr eure Katze beruhigt behandeln lassen könnt.

Wann ist eine Zahnsanierung nötig?

Mit der Zeit bildet sich auf den Zähnen der Katze Zahnstein. Das ist ganz normal und lässt sich leider nicht verhindern. Man sollte regelmäßig (ca. einmal im Jahr) zum Tierarzt gehen und die Zahngesundheit der Katze kontrollieren lassen, um früh genug eingreifen zu können. Entfernt man den Zahnstein nämlich nicht, dann besteht die Gefahr der Entstehung von Parodontitis. Darunter versteht man eine chronische Entzündung des Zahnfleisches, die mit Zahnfleischrückgang und Lockerung der Zähne einhergehen kann. Die Katze kann Schmerzen beim Fressen bekommen und außerdem ist durch die chronische Entzündungsreaktion ein dauerhafter Bakterienherd in der Maulhöhle vorhanden, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Eine weitere Folge von zu später Zahnsanierung kann die Entstehung von FORL sein.

Was ist FORL?

Die Abkürzung FORL steht für „Feline odontoklastische resorptive Läsion“. Diese Krankheit kommt bei unseren Katzen sehr häufig vor, insgesamt gesehen ist jede dritte Katze davon betroffen. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber was man weiß, ist, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Viren wie z.B. Calici-, Herpes-, Leukose- oder FIV-Viren scheinen den Krankheitsprozess zu begünstigen. Es kommt zur Entstehung einr Gingivitis wodurch körpereigene Zellen, sogenannte Odontoklasten, in der Maulhöhle aktiviert werden. Diese zerstören die Zahnsubstanz, wodurch es in der Folge zu Löchern im Zahn kommt. Die Krankheit beginnt oft an der Zahnwurzel und kann sich von dort aus über den ganzen Zahn ausbreiten.

Eine frühzeitige Erkennung ist oft schwer, da Katzen sich generell nicht so gern ins Mäulchen schauen lassen und die Läsionen oft von Zahnstein oder Zahnfleisch verdeckt werden. Aus diesem Grund wird die Krankheit meist erst im Endstadium erkannt. Symptome, auf die man als Besitzer achten sollte sind z.B.:

  • verändertes Fressverhalten
  • Fallenlassen von Futter beim Fressen
  • Speicheln
  • Mundgeruch
  • Stress-Gastritis mit Erbrechen
  • Zähneknirschen

Eine FORL ist sehr schmerzhaft, weshalb eine Behandlung auf jeden Fall notwendig ist. Leider gibt es keine Möglichkeiten zur Heilung, weshalb betroffene Zähne gezogen werden müssen.

Kann meine Katze denn noch normal fressen, wenn ihr Zähne gezogen wurden?

Ein ganz klares Ja! Katzen kommen damit viel besser zurecht, als man denkt. Dadurch, dass sie nach der Zahnsanierung schmerzfrei sind, fressen sie meistens noch besser als vorher. Sie zerquetschen das (Trocken-)Futter einfach mit ihrem harten Gaumen oder mit ihren zahnlosen Kauleisten.

Was sollte man vor einer Zahnsanierung beachten?

Zunächst ist es natürlich wichtig, den Tierarzt über mögliche Vorerkrankungen eurer Katze aufzuklären – denn nur so kann die Narkose individuell auf die Bedürfnisse eurer Katze abgestimmt werden. Liegt eine Vorerkrankung vor bzw ist eure Katze schon etwas älter, sollte vor der Narkose auf jeden Fall Blut abgenommen werden, um die wichtigsten Parameter zu überprüfen. Erst danach sollte endgültig entschieden werden, ob die Narkose für eure Katze zumutbar ist oder nicht. Alles soweit in Ordnung? Dann steht der Zahnsanierung eurer Katze nichts mehr im Wege! Wichtig zu beachten ist noch, dass eure Katze für ihren Termin nüchtern sein muss (damit sie sich während der Narkose nicht erbrechen kann, denn das kann fatale Folgen haben). Das bedeutet, sie darf 12 Stunden vor der Narkose, also meistens am Vorabend, das letzte Mal fressen. Trinken könnt ihr über die Nacht stehen lassen und erst morgens dann ebenfalls wegnehmen.

Wie ist der Ablauf in der Klinik?

Zunächst einmal bekommt eure Katze einen Venenkatheter . So kann man ihr Medikamente direkt intravenös geben und könnte im Notfall schnell reagieren. In diesen Zugang bekommt sie dann eine kurzwirksame Narkose. Sobald eure Katze schläft, wird ihr ein Tubus in die Luftröhre gelegt und sie wird an ein Narkosemonitoring – Gerät angeschlossen. Sobald sie angeschlossen ist, bekommt sie über den Tubus eine Inhalationsnarkose (normalerweise wird dafür Isofluran verwendet). Mit dieser Methode wird sichergestellt, dass eure Katze durchgehend zuverlässig schläft. Außerdem kann man die Narkosetiefe einfach und schnell anpassen. Das Narkosegerät überwacht zusätzlich auch Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, den Puls und die Körpertemperatur. Und sollte eure Katze während der Narkose nicht mehr selbstständig atmen, kann man sie mit dem Gerät beatmen.

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, beginnt der Tierarzt mit der Behandlung. Sobald diese abgeschlossen ist, bekommt eure Katze noch ein Schmerzmittel und (wenn nötig) ein Antibiotikum gespritzt und wird so lange überwacht, bis sie wieder das Köpfchen hebt.

Wann ist ein Dentalröntgen (Röntgen des Zahns) nötig?

Ein Dentalröntgen ist ein wichtiges Hilfsmittel, wenn es um die Behandlung der Zähne der Katze geht. Oft wird sowohl vor als auch nach der Behandlung eines Zahns ein Dentalröntgen durchgeführt, um das genaue Ausmaß der Zahnerkrankung zu kennen und hinterher sicher sein zu können, dass man alles entfernt hat. Die Strahlenbelastung ist hierbei sehr gering und beschränkt sich ausschließlich auf die Maulgegend. Außerdem kann man mit einem Dentalröntgen die FORL in Typ 1 und Typ 2 einteilen. Bei Typ 2 kommt es zu Verschmelzungen (Ankylosen) zwischen der Wurzel des betroffenen Zahns und dem Kieferknochen. In diesem Fall reicht es aus, äußerlich die Krone des Zahns zu amputieren, um Schmerzfreiheit zu erreichen. Macht man kein Röntgenbild des betroffenen Zahnes, kann man das aber nicht wissen.

Was muss ich nach der OP zuhause beachten?

Auf jeden Fall ist es wichtig, eurem Stubentiger nach der Narkose nicht zu früh wieder zu Fressen und zu Trinken zu geben. Damit solltet ihr warten, bis er wirklich richtig wach ist, damit er nicht Gefahr läuft, sich zu verschlucken. Wurden Zähne gezogen, dann würde ich in der ersten Zeit nach der OP erstmal weiches Futter füttern. Z.B. könnt ihr einfach Trockenfutter mit etwas Flüssigkeit einweichen. Ansonsten achtet auf Signale eurer Katze, sie sollte schnell wieder normal fressen. Ist dies nicht der Fall oder sollte euch etwas anderes auffallen, dann bringt sie vorsichtshalber noch einmal zu eurem Tierarzt!