Feline Kinnakne

Feline Kinnakne

Die Kinnakne (auch genannt Katzenakne oder feline Akne) ist ein recht häufig vorkommende Krankheitsbild bei unseren Katzen. Das Leitsymptom der Kinnakne sind Pickel und Mitesser am Kinn – in ausgeprägteren Fällen kann es allerdings auch zu schweren Hautentzündungen kommen. Lest hier alle wichtigen Fakten zum Thema Kinnakne der Katze!

Die Erkrankung tritt bei unseren Katzen recht häufig auf. Im Gegensatz zum Menschen, wo vor allem Jugendliche von Akne betroffen sind, kommt die Kinnakne bei Katzen jedes Alters, jeder Rasse und jeden Geschlechts vor. Typisch sind Mitesser, Pickel, und Pusteln vor allem am Kinn. Diese Veränderungen können in selteneren Fällen auch an den Lippen auftreten. Bei vielen Katzen ist der Verlauf der Erkrankung chronisch und sie haben dauerhaft Symptome, andere wiederum machen nur eine Krankheitsepisode durch und bei wieder anderen heilen die Veränderungen zwischenzeitlich ab und kommen dann wieder. Die Mitesser/Pickel entstehen, wie beim Menschen auch, durch Talgansammlungen, die nicht abfliessen können. Siedeln sich Bakterien oder andere Keime dort an, dann kann dies zu Entzündungen führen. Das eingeschlossene Material kann durch Schädigung der Haut in die Umgebung gelangen und so starke Entzündungen hervorrufen.

Welches sind die häufigsten Symptome der Kinnakne?

Die typischen Symptome sind:

  • Mitesser, Pickel, Pusteln
  • Haarlose Stellen und Rötungen
  • Wunden (eitrig/blutig)
  • Schwellungen und Juckreiz

an Kinn und seltener den Lippen. Zunächst sieht man meist nur gelbliche bis schwarze Mitesser oder Pickel am Kinn. Sind davon sehr viele vorhanden, kann das Kinn der betroffenen Katze wie „schmutzig“ aussehen. Normalerweise bereitet dies den Katzen keine Probleme. Wenn diese Pickel aber grösser werden, dann kann das für die Katzen unangenehm werden. In manchen Fällen entwickeln sich, wie oben bereits beschrieben, schwerere Entzündungen, bei denen es oft auch zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion kommen kann. In der Folge verschlimmern sich die Symptome von Rötungen, haarlosen Stellen und Krusten, bis hin zu blutenden und/oder eitrigen Wunden. Das Kinn kann anschwellen. So schwer betroffene Katzen zeigen nicht selten Schmerzen oder starken Juckreiz. Heilen diese Läsionen ab, kann es bei diesen schweren Fällen zu Narbenbildung an den betroffenen Stellen kommen.

Wodurch wird die Kinnakne der Katze verursacht?

Die Kinnakne der Katze ist eine idiopathische Erkrankung, das heisst es ist nicht abschliessend geklärt was der Auslöser ist. Es gibt mehrere Theorien, wodurch das Krankheitsbild verursacht werden könnte:

  • Stress
  • hochgradige bakterielle Besiedlung der Haut
  • Überproduktion von Talg/ Produktion von abnormalem Talg
  • geschwächtes Immunsystem

Die bakterielle Besiedlung der Haut kann zum Beispiel durch das Fressen aus Plastikschüsseln verursacht werden. Man geht davon aus, dass sich eine grosse Menge Bakterien auf der porösen Oberfläche von den Plastikschüsseln befindet, die die Kinnakne auslösen kann.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Da das Erscheinungsbild der Kinnakne recht typisch ist, ist die Diagnose meist einfach zu stellen. Trotzdem müssen andere Erkrankungen wie eine Infektion mit Demodex-Milben, Hautpilzen oder Hefepilzen ausgeschlossen werden. Wie oben bereits beschrieben liegt oft eine zusätzliche bakterielle Infektion vor. Diese gilt es zu erkennen und zu behandeln.

Es gibt die Möglichkeit, die Diagnose über ein Abklatschpräparat zu stellen. Dafür wird ein Objektträger aus Glas auf die betroffenen Hautstelle gedrückt und dieser anschliessend unter dem Mikroskop angeschaut. Bei schwereren Fällen kann eine Biopsie entnommen werden zum Ausschluss von schlimmeren Erkrankungen.

Wie wird die Kinnakne der Katze behandelt?

Je nach Schwere der Erkrankung variiert die Behandlung. Handelt es sich ausschliesslich um wenige Mitesser am Kinn, die die Katze nicht weiter stören, dann ist eine Behandlung nicht zwingend notwendig. Massnahmen, die trotzdem Sinn machen können sind:

  • Austauschen von Plastiknäpfen gegen solche aus Keramik, Metall oder Glas
  • Näpfe einmal täglich reinigen
  • Entfernen störender Mitesser
  • Desinfektion des Kinns bei Juckreiz, Schmerzen

Bei schweren Fällen (starken Entzündung mit gestörtem Allgemeinbefinden) sollte auf jeden Fall ein Tierarzt konsultiert werden. Dieser kann wenn nötig zusätzliche Behandlungen in die Wege leiten wie Antibiotika, antibiotikahaltige Salben, Vitamin A Salbe, Cortison. Eventuell kann es Sinn machen das Fell am Kinn zu scheren – so können die Mittel besser an die Haut gelangen.

Kann man vorbeugend etwas tun?

Da der genaue Auslöser der Kinnakne der Katze nicht bekannt ist, ist eine Vorbeugung schwierig. Man kann natürlich die oben beschriebenen Massnahmen durchführen: Plastiknäpfe gegen solche aus Keramik, Metall oder Glas austauschen und Näpfe einmal täglich reinigen.

Über euer Feedback zu diesem Artikel oder eure Gedanken und Erfahrungen zum Thema würde ich mich sehr freuen! Schreibt mir gerne hier.